Carotis-Duplex-Sonographie (Ultraschall der Halsschlagader)
Als Halsschlagader (Arteria carotis) werden herkömmlich drei Halsschlagadern bezeichnet:
- die gemeinsame Halsschlagader (Arteria carotis communis, Carotis): Sie verläuft paarig auf beiden Seiten des Halses und begleitet die Speise- und die Luftröhre von der Brust zum Kopf. Am Hals kann man den Puls der Carotis fühlen. Individuell verschieden befindet sich zwischen dem zweiten und sechsten Halswirbel die sogenannte "Karotisgabel". Hier teilt sich die gemeinsame Halsschlagader
- in die innere Halsschlagader (Arteria carotis interna) und
- in die äußere Halsschlagader (Arteria carotis externa).
Die innere Halsschlagader versorgt das Gehirn, die äußere Halsschlagader die Gesichtsmuskulatur, die Schädelknochen und den Rachen, sowie Kehlkopf, Schilddrüse und die harte Hirnhaut.
Die Durchlässigkeit und Fließgeschwindigkeit der drei Halsschlagadern und der Arteria vertebralis, die im Bereich der Halswirbelsäule zum Gehirn verläuft, können mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung, der sogenannten Carotis-Duplex-Sonographie beurteilt werden.
Gerade an den Aufzweigungen der einzelnen Gefäße findet man oft Verkalkungen. Diese können die Strombahn einengen. Solche Gefäßveränderungen können mittels Ultraschall frühzeitig erkannt werden. Außerdem sind Knicke im Verlauf der Arterien feststellbar.
Wann wird eine Carotis-Duplex-Sonographie notwendig?
Eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader sollte in folgenden Fällen durchgeführt werden:
- bei Schwindelanfällen, Bewusstlosigkeit
- bei Durchblutungsstörungen im Gehirn (z. B. Schlaganfallpatienten)
- vor großen Operationen
- regelmäßig bei Diabetikern, um gegebenenfalls Gefäßverkalkungen frühzeitig zu entdecken
Wie läuft eine Carotis-Duplex-Sonographie ab?
Während der Untersuchung der Halsschlagader liegt man auf dem Rücken. Der Kopf ist etwas nach hinten geneigt. Auf die Haut des Halses bzw. auf den Ultraschallkopf wird ein Gel aufgebracht. Mit dem Ultraschallkopf wird dann die äußere Halsregion beidseits vom Schlüsselbein bis zum Unterkiefer langsam abgefahren. Die Untersuchung dauert zwischen 5 und 15 Minuten.
Weitere diagnostische Möglichkeiten
Sind die Gefäße sehr stark verkalkt, ist eine Untersuchung durch Ultraschall nicht mehr möglich. Hier muss eine MR-Angiographie (Magnetresonanzangiographie) oder eine CT-Angiographie (Computertomographieangiographie) durchgeführt werden. Mit beiden Verfahren ist eine detailgenaue Aufnahme des Gefäßsystems möglich.
Eine weitere Diagnosemöglichkeit ist das Einführen eines dünnen Katheters über die Leiste. Nach Einspritzen eines Kontrastmittels können die Gefäßverläufe dann über ein Röntgengerät bildlich dargestellt werden. Mit dieser Technik ist es auch möglich, verengte Gefäßstellen aufzudehnen und mit einem sogenannten Stent zu überbrücken.
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