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Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfettwerte und Fettleibigkeit sind Risikofaktoren für die Niere.

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Nierenversagen

Kann man dem Nierenversagen vorbeugen? Es ist manchmal möglich, die Ursache des Nierenversagens zu beseitigen. Wenn das gelingt, verschlechtert sich die Nierenfunktion nicht weiter. Je weniger Gewebe der gesunden Nieren verloren geht, um so größer ist die Chance, dass die Nieren weiterhin genügend funktionieren. Gesunde Nieren haben eine große Reservekapazität. Darum ist es meistens unproblematisch, wenn die Nierenfunktion mit dem Altern etwas nachlässt. Sogar wenn die Nieren nur noch zur Hälfte funktionieren, können sie ihre Aufgaben erfüllen. Da eine Vorbeugung von Nierenerkrankungen nur bedingt möglich ist, ist Früherkennung um so wichtiger.

Früherkennung (Prävention)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Nierenerkrankung frühzeitig zu entdecken. Worauf sollten Sie achten?
Sie sollten Ihre Nierenfunktion kontrollieren lassen:

  • regelmäßig, wenn Sie einen Diabetes mellitus haben. Dann ist es möglich, dass Sie z.B. zu viele rote Blutkörperchen oder Eiweiße im Urin haben. 
  • wenn Sie eine Krankheit haben, die Risiken für die Nieren mit sich bringt, z.B. Bluthochdruck.
  • wenn Sie Beschwerden haben, die auf Nierenprobleme hinweisen, wie Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe oder Blut im Urin.
  • wenn Sie eine(n) Verwandte(n) mit einer erblichen Nierenerkrankung haben.

Krankheitsanzeichen (Symptome)

Nierenerkrankungen bringen meistens über lange Zeit keine Beschwerden mit sich!
Hier finden Sie eine Liste der häufigsten Beschwerden, die bei einer Nierenkrankheit auftreten können:

  • Flüssigkeitsansammlungen. Die Nieren regulieren die Menge der Flüssigkeit im Körper. Wenn sich viel Wasser im Gewebe ablagert (Knöchel, Unterschenkel, Augenlider, Gesicht), kann dies auf eine Nierenerkrankung hinweisen.
  • Schmerzen im Beckenbereich können auf Probleme der Blase und Nieren hinweisen.
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder in der Nierengegend können durch eine Infektion verursacht werden.
  • Schäumender Urin kann durch zu viel Eiweiß im Urin verursacht werden.
  • Farbveränderungen des Urins (rot, rotbraun) sollten beachtet und untersucht werden.
  • Große Mengen Urin (vor allem nachts) können auf eine fortgeschrittene Nierenschwäche hinweisen.
  • Zu geringe Urinmengen (weniger als ein halber Liter pro Tag) deuten auf Funktionsverlust der Nieren hin.
  • Ernsthafte Muskelschwäche, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit können durch eine Nierenerkrankung verursacht werden, ebenso wie Juckreiz und Muskelkrämpfe. 

Bei diesen Beschwerden gehen Sie am besten zu Ihrem Hausarzt.

Untersuchung

Wenn Ihr Hausarzt vermutet, dass etwas mit Ihren Nieren nicht in Ordnung ist, wird an erster Stelle Urin und Blut untersucht. Oft sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Ursache festzustellen. Der Hausarzt wird und sollte Sie in diesem Falle zu einem Spezialisten überweisen, zu einem Urologen oder einem Nephrologen. Der Urologe ist ein chirurgisch geschulter Spezialist, der z.B. Nierentumore, Nierensteine oder Problemen der Vorsteherdrüse (Prostata) behandelt. Der Nephrologe ist ein Internist, der sich auf dem Gebiet der Nierenerkrankungen spezialisiert hat. Nierenerkrankungen, die mit Diabetes oder Hochdruck zusammenhängen, akutes und chronisches Nierenversagen, Eiweißverlust, immunologische Nierenerkrankungen, erbliche Nierenerkrankungen und Patienten, die ein Nierentransplantat erhalten haben, werden von dem Nephrologen behandelt.

Behandlung

Die Behandlung des chronischen Nierenversagens ist bei jedem Patienten unterschiedlich und abhängig davon, wieviel Nierengewebe zerstört worden ist und welche Ursache des Nierenversagens vorliegt. Chronisches Nierenversagen kann leider nicht wieder rückgängig gemacht werden. Einmal zerstörtes Nierengewebe kann nicht wieder hergestellt werden. Wenn die Ursache der Nierenprobleme gefunden ist, wird der Arzt zuerst versuchen, diese Ursache zu beseitigen. Danach wird der Arzt Ihnen eine Behandlung verschreiben, die darauf abzielt, die Nieren in einem möglichst guten Zustand zu erhalten.

Aber auch wenn die Ursache des Nierenversagens nicht beseitigt werden kann, ist es wichtig, den Rest der Nierenfunktion so lange wie möglich zu erhalten und einer weiteren Zerstörung des Nierengewebes vorzubeugen. Der Nierenspezialist kann mit Medikamenten und Diätmaßnahmen das Fortschreiten des Nierenversagens hemmen. Abgesehen von spezifischen Behandlungen bei bestimmten Krankheiten werden meistens Hochdruckmedikamente wie ACE-Hemmer oder Beta-Blocker eingesetzt. Weil beim chronischen Nierenversagen meistens auch eine Überfunktion der Nebenschilddrüse und ein Vitamin-D-Mangel entstehen, müssen Patienten mit einer mäßig bis stark eingeschränkten Nierenfunktion auch häufig Phosphat-Binder, Vitamin-D und Natrium-Hydrogencarbonat einnehmen, um Störungen des Knochenwachstums zu behandeln. Durch das Spezialwissen des Nierenspezialisten in diesem Bereich kann die Dialysepflichtigkeit manchmal um Jahre verzögert werden. Auch schwere Komplikationen am Herzen und den Blutgefäßen sowie eine Schwächung der Knochen können oft aufgeschoben oder gar verhindert werden.

Ist die Niere so weit ausgefallen, dass sie ihre lebenswichtigen Aufgaben nicht mehr erfüllen kann, wird ein Nierenersatzverfahren (Dialyse) erforderlich. Dieses muss lebenslang eingesetzt werden, die einzige Alternative stellt eine Nierentransplantation dar.


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