Die Funktion der Niere
Die Nieren sind sensible Arbeiter und geniale Filter. Obwohl sie nur etwa 10 cm lang, 5 cm breit und zwischen 150-200 g schwer sind, filtrieren sie täglich rund 180 l Blut. In der Nierenrinde liegen dafür über 1.000.000 Funktionseinheiten, die Nephrone. Sie bestehen jeweils aus einem feinverzweigten Kanalsystem (Tubuli) und einem Knäuel feinster Blutgefäße (Glomerulum).
Ausscheidung von Wasser, Mineralien und Stoffwechselprodukten
Die Hauptaufgabe der Nieren besteht darin, Wasser, Mineralien und Stoffwechselendprodukte auszuscheiden. Dabei werden größere Bestandteile wie Blutkörperchen und Eiweißmoleküle zurückgehalten, wie von einen Kaffeefilter das Kaffeepulver. "Giftstoffe" wie beispielsweise Abbauprodukte von Medikamenten und harnpflichtige Substanzen werden dagegen ausgeschieden. Kleinere Bestandteile, für den Körper wertvolle Stoffe wie Wasser, Zucker, Aminosäuren und Salze, werden wieder in den Blutkreislauf aufgenommen. Würde das nicht geschehen, würde der Körper in kürzester Zeit austrocknen und alle notwendigen Salze verlieren. Das bedeutet auch, dass von den ursprünglich rund 180 l Primärharn am Ende nur 1,5 l als Urin ausgeschieden werden!
Hormonproduktion
Zudem regt die Niere durch die Produktion des Hormons Erythropoetin die Bildung der roten Blutkörperchen im Knochenmark an. Aktives Vitamin D wird in der Niere aus einer Vorläufersubstanz gebildet und reguliert den Kalziumstoffwechsel und die Mineralisierung des Knochens. Das nierenspezifische Hormon Renin spielt dazu bei der Blutdruckregulierung und im Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers eine entscheidende Rolle.
Risikofaktoren Bluthochdruck, Diabetes und hohe Blutfettwerte
Ob ihres filigranen Aufbaus sind die Nieren durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhte Blutfettwerte besonders gefährdet. Schädigungen der Nieren bis hin zum Nierenversagen vollziehen sich langsam und unmerklich. Und wenn sie dann entdeckt werden, ist es oft zu spät, die Nieren zu retten, denn die Nieren leiden still. Eine gesunde Lebensweise - gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Nikotin, mäßiger Alkoholgenuss, Abbau von Stress und Hektik - und die regelmäßige Überprüfung der Gesundheitswerte beim Hausarzt fördern die Gesundheit der Nieren. Gesundheitsvorsorge hilft Risikofaktoren einzuschränken und Folgekrankheiten zu vermeiden.
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